Dienstag, 30. Oktober 2012

Unsere Brüllaffenfamilie


Schräg gegenüber von unserer Einfahrt saß heute eine ganze Brüllaffenfamilie! Ich kann immer noch nicht glauben, dass das solche Zwerge sind. Wenn man die nachts hört, denkt man, man würde mit einem Gorilla im Bett schlafen.

Montag, 29. Oktober 2012

Wochenende & Perla alias Scoubidou




Wir können unser Glück kaum fassen, weil wir das ganze Wochenende Sonne hatten und es heute genauso toll ist - also bestes Geburtstagswetter für Johanna, die heute 24 geworden ist. Die Blumen habe ich übrigens selbst geklaut und hab das auch für ne echt gute Idee gehalten. Dann hat Marina mich vorhin gefragt, ob ich sicher sei, dass die nicht giftig sind... Darüber hatte ich ehrlich gesagt nicht so nachgedacht, aber wir haben sie jetzt ja nicht mitgegessen, dann ist das doch eigentlich wurscht, oder?

Wen ich euch noch überhaupt nicht vorgestellt habe, ist Perla, unser Hund. Genau genommen gehört sie der Putzfrau von Cristina, die im Obergeschoss wohnt. Perla riecht man meistens schon auf zwei Meilen gegen den Wind und wir finden, sie könnte als Scooby-Doo-Double arbeiten.



Zwillinge oder was?
Wenn man sich die schwarzen Flecken wegdenkt jedenfalls, aber der im Kinofilm hat auch keine!

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Erdbeben

Hey,
ich weiß nicht, ob ihr in Deutschland (oder anderswo in Europa) viel davon mitbekommen habt, aber wir hatten hier gestern Abend ein ziemlich heftiges Erdbeben (Stärke 6,6, also 1,0 weniger als das große im September) und ich wollte nur eben bescheid sagen, dass es mir gut geht.
Wir saßen gerade im Innenhof, als es losging und Fenja und Miriam, die im September schon dabei waren, haben schnell reagiert und sind sofort mit uns auf die Straße gerannt, falls das Dach oder die Überdachung auf der Einfahrt einstürzen. Es sind auch ein paar Sachen runtergekommen, aber nichts Großes und wir wurden auch nicht getroffen.
Zum Glück hat es nur 10 Sekunden gedauert (das andere war fast eine Minute lang) und ein paar von den Nachbarn waren zwar leicht panisch und wollten, dass wir alle hoch in Richtung Nicoya fahren, falls das Meer hochkommt, aber die meisten meinten nach dem ersten Schreck nur "tranquila, tranquila" und Cristina, Ervín und Ariel haben auch gesagt, es sei zu kurz gewesen, als dass wir uns Sorgen machen müssten.
Auf jeden Fall haben wir danach sofort Notfalltaschen gepackt mit unserem Geld und den Reisepässen und soweit alles bereitgelegt, falls wir nachts schnell das Haus hätten verlassen müssen, aber bis auf ein paar kleinere Nachbeben ist nichts mehr gewesen.
Angeblich "fehlte" nach dem September-Beben noch ein stärkeres Nachbeben (wir hatten letztens schon mal eins, aber nur Stärke 5,2) und wir hoffen jetzt, dass es das war.
Alles Liebe!
Eure Lisa

Dienstag, 23. Oktober 2012

Überschwemmung

Jeyyyy, unser Zimmer steht unter Wasser!
Heute Nacht muss es noch heftiger geregnet haben als sonst, auf jeden Fall hat Cristina ab 1 Uhr gewischt wie eine Wilde, weil das Wasser in ihr Wohnzimmer gelaufen ist – allerdings mit mäßigem Erfolg, denn heute Morgen war ihr Wohnzimmer immer noch patschnass, die Küche steht unter Wasser, genauso wie Teile des Innenhofs, wo auch unser Esstisch steht. Das Dach wurde zum Glück letztens nach dem Erdbeben erst repariert, deswegen sind Myriam, Helvi und Franziska im ersten Stock trocken geblieben. Unser Zimmer ist allerdings im Erdgeschoss und ich bin morgens von Kathis „Huäähhh“ aufgewacht, als sie beim Aufstehen erst mal voll in eine Pfütze gestapft ist. Unsere Klamotten sind zum Glück halbwegs trocken geblieben, bis auf Anjas und meine Handtücher und Kathis Koffer, die hat es voll erwischt.
Ansonsten hat sich jetzt noch ein verkrüppelter Krebs (irgendwie hat der nur auf einer Seite Beine) in unserer Dusche häuslich eingerichtet. Ich hab ihn vorhin noch kurz gejagt, aber der kleine Teufel ist sogar in verstümmeltem Zustand noch schneller als ich.
Naja, vielleicht sind ja wenigstens die Kakerlaken ertrunken, man darf ja hoffen. :)

Montag, 22. Oktober 2012

Volcán Arenal & Bosque Nebuloso de Monteverde

Hola mis queridos!
Das Wochenende in Monteverde war wunderschön und ich habe so viele Photos gemacht, dass das hier jetzt vermutlich eher ne Bildergeschichte wird!
Den Trip nach Montezuma hatten wir ja selber organisiert, aber da man in Monteverde so viel hin- und herfahren muss, fanden wir es einfacher, bei einer über die Sprachschule organisierten Tour mitzumachen.
Freitag um 13 Uhr ging es los nach La Fortuna, ein kleines Städtchen am Fuß des Volcán Arenal, dem aktivsten Vulkan Costa Ricas (deswegen darf man auch nicht besonders dicht dran) wo wir etwas nach 18 Uhr angekommen sind. Inzwischen finde ich so lange Busfahrten fast schon normal, bei zwei bis drei Stunden denkt man schon: „Krass, wieso sind wir schon da?!“. Eigentlich ist Costa Rica ja nur so groß wie Niedersachsen, aber abgesehen von der einen Hauptstraße hier fährt man die ganze Zeit auf zerfurchten Feldwegen in Serpentinen die Berge rauf und runter, aber diesmal war mir danach nicht mal mehr übel!

Erster Ausblick auf den Nebelwald von Monteverde und den Golf von Nicoya
der Volcán Arenal
Nachdem wir unsere Sachen im Hostel abgestellt hatten, sind wir zu den Aguas Termales de Baldi gefahren und haben dort für nur 10$ im Restaurant, das zum Spa-Hotel Baldi gehört, zu Abend gegessen. Das Buffet war einfach der Hammer, aber danach war mir so schlecht, wie noch nie in meinem Leben. Eigentlich habe ich nicht mehr gegessen, als für mich zu Hause nicht auch noch normal wäre, aber ich vermute, dass ich so reichhaltiges Essen in der Menge auf einmal einfach nicht mehr gewöhnt bin. Cristinas Essen ist zwar toll, aber halt einfacher und quasi jeden Abend sind Reis und Bohnen dabei. Immerhin war ich nicht die Einzige, der es danach nicht mehr 1a ging, ein paar andere hatten sogar am nächsten Tag noch richtige Magenprobleme.

Danach waren wir dann in den an das Hotel angeschlossenen heißen Quellen baden, die vom Vulkan gespeist werden - manche waren echt enorm heiß, aber mal wieder warmes Wasser zu haben, war einfach Luxus pur und danach habe ich mich seit Langem zum ersten Mal wieder richtig sauber gefühlt. :)


Anja (meine Mitbewohnerin) und ich :)
Am nächsten Morgen haben wir im Hostel gefrühstückt (Es gab Toast! Mit Guayavenarmelade, die im Grunde wie Erdbeermarmelade schmeckt, nur süßer) und sind dann zum Centro Ecológico Danaus aufgebrochen, wo wir in einem kleinen Schmetterlingsgarten waren und dann auf kleinen Pfaden durch den Wald gelaufen sind und einheimische Tiere und Pflanzen sehen konnten.
Ich hab mich total gefreut den Blue-Jeans-Frog zu sehen, der in den Reiseführern immer abgebildet ist und echt süß aussieht, allerdings ist der wohl ziemlich giftig.










Ein echtes Faultier und man sieht sogar das Gesicht!









Auf der Fahrt sind wir an diesem Fluss angehalten und konnten uns an dem Strick da in den Fluss schwingen. Ich bin als allererste gesprungen und war eigentlich ganz fröhlich gestimmt, bis Bernie, unser Reiseführer angefangen hat, mir hektische Anweisungen zu geben und dreimal hintereinander gefragt hat: "You sure you can do it?". Danach war ich dann nicht mehr besonders sure, aber ich bin trotzdem gehüpft und es war echt Adrenalin pur. Was gut war, denn das Wasser war saukalt.

Santa Helena

Das da hinten links ist (Überraschung! :) ) der Volcán Arenal!
Leider darf man sich dem Volcán Arenal nicht besonders weit nähern, aber auf der Bootsfahrt nach Monteverde hatte man trotzdem einen wahnsinnigen Ausblick!
Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde Bootsfahrt sind wir dann irgendwo im Nirgendwo gelandet und auf einem Weg, der aussah, als würden da sonst maximal Ziegen langlaufen, durch ein Feld mit Pflanzen, die um einiges höher waren als unser Bus, Richtung Santa Helena gefahren. Ich dachte echt, wir zu Hause wohnen ländlich, aber Klein Scharrel kommt mir, nach allem, was ich hier bisher schon gesehen habe, wie ein Symbol des technischen Fortschritts vor. :)

In Santa Helena haben wir uns abends dann alle noch irgendwie was zu essen besorgt, Anja und ich waren in einer kleinen Soda und haben einheimisch gegessen: Quesadillas de carne molido (Tortillas mit Käse und Rindfleisch) und ein Casado de Pechuga de Pollo (Hähnchenbrust mit Reis und Bohnen, Tomate und Kochbanane).
Am Sonntag, unserem letzten Tag, ging es dann los zum Canopy. Grob gesagt, handelt es sich dabei um eine Art Seilbahnstrecke durch den Nebelwald in Monteverde und irgendwie hatte ich mir vorher noch gar nicht so wirklich eine Vorstellung gemacht, um was für Höhen es da geht, deswegen war ich etwas schockiert, dass manche Bahnen genauso hoch sind wir die Bungee-Anlage, also so 150 Meter.

Dabei ist man genauso wie in kleineren Kletterwäldern in Deutschland gesichert, also mit so Karabinern und so Zeug, aber bei den ersten Strecken war ich trotzdem noch so sehr aufs Bremsen am Ende konzentriert, dass ich kaum die Landschaft anschauen konnte. Nach zwei, drei Versuchen hat es allerdings wahnsinnig Spaß gemacht, die längste Strecke (die „Superman“-Strecke, bei der man auch an den Füßen befestigt wird und dann so auf dem Bauch über die Landschaft segelt) war etwa einen Kilometer lang und der Ausblick über die Täler war einfach unglaublich! Wald wohin man schaut, das kann man sich echt nicht vorstellen. Danach war man allerdings auch relativ nass, weil es teilweise genau durch den Nebel geht.

Was ich vorher auch nicht so bedacht hatte, war, dass man die Strecken, die man bergab fährt, ja auch irgendwie wieder hochkommen muss. In der Praxis hieß das, dass wir echt lange Strecken die Berge da wieder hochkraxeln mussten – wenn nicht durch den Regen waren wir auf jeden Fall danach klatschnass. Man wird hier so unsportlich, das ist echt nicht mehr schön. Ich war hier zwar schon ein paar Mal joggen, aber nach der Bergsteigetour war ich echt tot.  
Am coolsten von allem war der Tarzan-Sprung, den man kurz vor Ende der Canopy-Tour machen konnte. Dazu muss man von einer Plattform am Berghang springen, fällt ganz kurz frei und schwingt dann an einem ziemlich langen Seil, also der Pseudo-Liane, ein paar Mal vor und zurück. Ich hatte mir wirklich fest vorgenommen, nicht zu schreien, aber ich habe natürlich trotzdem geröhrt wie eine kleine Elchkuh, als ich gefallen bin.


Aber ich wäre jederzeit noch mal gesprungen, das hat einfach total Spaß gemacht. Was wahrscheinlich am Adrenalin lag. :)

Die nächsten Wochenenden werden vermutlich deutlich ruhiger werden, aber Anfang November werde ich für eine Woche mit Johanna nach Nicaragua fahren! Dann ist nämlich ihre Sprachschul-Zeit zu Ende und da ich ja eh zum Visum-Verlängern ausreisen muss, bin ich umso glücklicher, dass wir zusammen loskönnen!

Alles alles Liebe!
Eure Lisa

Mittwoch, 17. Oktober 2012

CREAR

 

Gestern ist endlich mein Projekt losgegangen! Das Wetter war deutlich besser als letzte Woche und Johannah, die Leiterin von CREAR ist auch wieder aus den USA zurück und hat sich morgens mit uns getroffen und erstmal erklärt, was CREAR ist und was unsere Aufgabenbereiche sein werden.
In Sámara läuft es eigentlich so, dass die jüngeren Kinder meistens morgens und die älteren mittags bis nachmittags zur Schule gehen, aber da hier Lehrermangel herrscht, die Schule deswegen und aufgrund der vielen Feiertage ständig ausfällt und es keine Betreuungsangebote oder Vereine gibt, sind die Kinder oft sich selbst überlassen. Der Bildungsstandard hier und in den anderen ländlichen Regionen ist sehr viel niedriger als zum Beispiel im Umkreis von San José und die wenigsten gehen auf eine weiterführende Schule.
CREAR bietet deswegen ergänzend Nachmittagsunterricht und -betreuungsprogramme an, an denen Kinder quasi jeden Alters kostenlos teilnehmen können.

Momentan sieht unser Arbeitsalltag folgendermaßen aus: um 14:30 treffen wir (die Freiwilligen) uns in der Sprachschule, in der die Stiftung momentan untergebracht ist, weil die eigentlich für uns vorgesehenen Räume das Erdbeben nicht überstanden haben, planen den Unterricht, bzw. die Aktivitäten für den Nachmittag, suchen uns Materialien in der CREAR-Abstellkammer zusammen und laufen dann ca. 15 Minuten zum Parque de Cantarrana. Dort bleiben wir dann bis 18:00, räumen auf und laufen nach Hause.
Vormittagsprogramme, bei denen wir helfen dürfen, gibt es aber auch, CREAR ist auch umwelttechnisch aktiv (montags morgens ist zum Beispiel Strand-Aufräumen/Säuberung angesagt), es gibt Intercambios mit Ticos, die Englisch/ Französisch oder Deutsch lernen möchten, Sommer- und Wintercamps u.v.m - ganz durchgestiegen bin ich da auch noch nicht, aber ich hab ja noch Zeit. :)

Gestern war "English-Club" dran und ich hatte erst Angst, dass das alles überhaupt nichts wird, dass wegen der Regenzeit keine Kinder kommen und dass wir überhaupt nicht gebraucht werden, aber zum Glück war das Gegenteil der Fall.
Es waren 9 Jugen und Mädchen zwischen 2 und 15 Jahren da, was die Koordination und das Englisch-Üben etwas schwierig gemacht hat, aber  Tobi und ich haben uns die Gruppe aufgeteilt - er hat sich mit den Älteren unterhalten und mit ihnen Karten, bzw. später Fußball gespielt und ich hab mit den Kleineren gemalt, gebastelt und ihnen einzelne Wörter beigebracht -  pencil, paper und die Farben und sowas. Kunstunterricht gibt es hier in den Schulen übrigens auch nicht.

Nachdem sie uns 5 bis 10 Minuten beäugt hatten, waren die Kinder total begeistert, dass wir da waren und uns um sie kümmern und konnten gar nicht glauben, dass wir am nächsten Tag auch wirklich wiederkommen.
Ich war ganz erstaunt, dass ich die Kinder nach kurzer Zeit ganz ordentlich verstanden habe, ich musste zwar anfangs immer hundertmal nachfragen, aber so langsam gewöhne ich mich an den Akzent und das Silbenverschlucken hier. Cristina verstehe ich inzwischen wirklich gut und wenn wir mal andere Ticos zu Besuch haben, kann ich mich mit denen manchmal auch ganz passabel unterhalten.

Momentan sind wir zu siebt im Bungalow: Miriam (18) und Fenja (20), die beide schon länger hier sind und bis Dezember bleiben und Kathi (19) und Anja (26), die seit anderthalb Wochen bei mir im Zimmer wohnen und 10 und 5 Wochen bleiben. Die beiden Janas sind jetzt zwar weg, aber dieses Wochenende sind zwei Neue gekommen: Helvi (25 glaube ich) bleibt 3 Wochen und Myriam (19) bis Mitte Januar. Nächste Woche kommen glaube ich noch zwei und am Wochenende danach noch vier, dann sind wir einfach richtig viele, aber das wird bestimmt auch ganz witzig.


Dienstag, 16. Oktober 2012

Tierchen


Die zwei sind uns gestern übern Weg gelaufen - der Gecko in der Sprachschule (da wohnen sogar mehrere) und der Riesenkrebs bei uns der Straße auf dem Heimweg. 

Samstag, 13. Oktober 2012

Nicoya

Nicoya
Ein Weihnachtsdeko-Laden - ich hab noch
nie so viel Glitzer auf einmal gesehen. :)
Batido de fresas con leche & Torta Chilena (das Rezept muss ich mir hier dringend noch besorgen!)
Heute Nachmittag waren Verena und ich mit dem Bus in Nicoya, nach Liberia der größten Stadt in Guanacaste. Nicoya ist alles andere als hübsch, aber so für einen kleinen Tagesausflug gut geeignet.
Auf jeden Fall haben wir sehr gut gegessen - in den kleinen Sodas bekommt man quasi an jeder Straßenecke was aus der nationalen Küche und natürlich Batidos mit allen möglichen verschiedenen Früchten.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Playa Sámara



Gestern nachmittag sind Johanna und ich gaaaanz weit gelaufen - fast bis nach Carillo, zum Nachbarstrand. Ausnahmsweise war es mal für zwei oder drei Stunden trocken und bei gutem Wetter sieht es hier einfach märchenhaft aus!

Dienstag, 9. Oktober 2012

Regenzeit, CREAR & Ulises

Hallo ihr,
diese Woche war bisher ziemlich ereignislos, allerdings hat es auch seit gestern Morgen fast 24/7 geregnet und die Prognose für die nächsten Tage sieht nicht viel besser aus! ;)
Während meines Aufenthalts in Costa Rica werde ich bei CREAR, einer gemeinnützigen Stiftung hier in Sámara mit vielen verschiedenen Angeboten für Kinder und Erwachsene, arbeiten.
Momentan bin ich mit drei anderen Freiwilligen (Tobias, Franzi & Franzi) montags bis freitags im "Parque de Cantarrana" für ein Nachmittagsbetreuungs-Programm für 5- bis 11-Jährige eingeteilt, bei dem es je nach Wochentag ein anderes Motto gibt (Eco-Club, Englisch, Art, Science und Sport), zu dem die Volontäre sich vorher Aktivitäten und Spiele ausdenken.
Gestern hätte mein Projekt ursprünglich losgehen sollen, allerdings gibt es da momentan ein paar Probleme, nämlich zum Beispiel, dass das Ganze komplett draußen stattfindet, was im Sommer bestimmt richtig cool ist, in der Regenzeit (bis Anfang November) aber ziemlich blöd, weil dann keine Kinder kommen und das Programm ausfällt. Dazu kommt, dass die Projektleiterin Johannah erst nächsten Montag wieder im Land ist und zur Zeit niemand hier ist, der das Ganze irgendwie anders organisieren könnte.
Ich weiß, dass wir kein Einzelfall sind - in anderen Projekten gibt es momentan ähnliche Probleme, weil die Wege zu manchen Schulen bei Regen nicht passierbar sind und der Unterricht dann ausfällt - aber schade ist das natürlich trotzdem, deswegen hoffe ich mal, dass die nächsten Tage das Wetter besser ist, bis Johannah wieder hier ist.
Allerdings habe ich auch wirklich gute Nachrichten! Heute habe ich in der Sprachschul-Küche einen Tico namens Ulises kennengelernt, der hier arbeitet und mich gefragt hat, ob ich Englisch spreche und Lust auf so einen Tandem-Austausch hätte. :))) Voll gut, ich hatte eh schon geplant, mich hier für sowas zu melden und dann kann ich mich mal mit wem anders unterhalten als mit Cristina oder Ariel. Freitag um halb 4 gehts los - das wird bestimmt gut. Ich hab mal auf die Tandem-Interessenten-Liste an Julios Büro (Julio ist hier der Spanisch-Koordinator) geschaut, da steht drauf, dass Ulises jemanden für Englisch oder Französisch sucht. Meinetwegen spreche ich gerne beides mit ihm, auch wenn ich danach dann vermutlich vollkommen verwirrt bin!
Ich warte mal ab, wie das mit meinem Projekt wird, aber falls es diese Woche nichts mehr wird, hab ich ja noch 22 Wochen Zeit! :)
Alles Liebe!
Lisa

Samstag, 6. Oktober 2012

Fajitas

Johanna, Christoph, Annika & ich
Heute habe ich hier zum allerersten Mal ausgeschlafen, also jedenfalls bis halb 9. :) Das Wetter war die letzten Tage trotz Regenzeit ziemlich gut, nur hin und wieder mal etwas bedeckt.
Mittags haben Franzi, Verena, Johanna, Christoph, Annika und ich zusammen in der Sprachschul-Küche wirklich leckere Fajitas - Tortillas mit Creme Fraîche, Guacamole (Avocado mit Limette, Salz und Öl), Chilisauce, Mozarella, Hähnchenfleisch, Zwiebeln, Paprika und Tomaten - gemacht.
Hier essen zu gehen ist eigentlich fast so teuer wie in Deutschland, aber wenn man selber kocht, ist das  richtig billig, wir haben dafür jetzt pro Nase nur knapp 2000 Colones, also etwa 4$, bezahlt.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Montag, 1. Oktober 2012

Montezuma & Isla Tortuga

Zwischenstopp


Auf dem Weg zur Isla Tortuga





Montezuma


Hallo ihr Lieben,
in den letzten Tagen habe ich es leider nicht geschafft zu bloggen, weil ich unterwegs war und keinen Internetzugang hatte, aber dafuer wird es jetzt etwas ausfuehrlicher!
Donnerstag und Freitag hatte ich noch zweimal ganz normal Spanischkurs, allerdings muss man jeden Freitag so ein anderthalbstuendiges Examen ablegen, in dem wir in den vier Vergangenheitsformen, die wir diese Woche durchgenommen haben, geprueft wurden und noch einen 500-Woerter-Aufsatz ueber die Ausgrenzung kultureller Minderheiten schreiben sollten. Letzteres hatte ich irgendwie nicht erwartet, deswegen musste ich da ein bisschen rumschwafeln, aber es ist trotzdem alles gut gelaufen. :) Heute habe ich erst nachmittags Unterricht, aber ich weiss noch nicht bei wem.
Freitag nachmittag sind wir dann um halb zwei nach Montezuma aufgebrochen, so ein kleinen Hippiedorf ganz im Sueden der Península de Nicoya, auf der auch Sámara liegt. Wir hatten uns mit insgesamt 13 Leuten hier im Ort einen kleinen Bus gechartert und haben ungefaehr viereinhalb Stunden gebraucht. Eigentlich sind Sámara und Montezuma nicht wirklich weit voneinander entfernt, aber wenn man befahrbare Strassen benutzen will, muss man einen riesen Umweg fahren und selbst dann kriecht man die meiste Zeit auf Feldwegen durch den Regenwald. Gelegentlich musste der Fahrer eine Vollbremsung machen, wenn uns wieder eine Kuh vor den Bus gesprungen ist (hier laeuft echt alles frei rum :D), aber schliesslich sind wir dann doch angekommen. Das Hostel in dem wir eigentlich uebernachten wollten, haben wir dann relativ schnell wieder verlassen, weil die Raueme Gitter statt Fensterscheiben und nur so loechrige Wellblechdaecher hatten, von denen Fledermauskot runterrieselte. Jedenfalls hat irgendwer behauptet, dass das Fledermauskot war und so unwahrscheinlich ist das gar nicht, denn die Fledermauese hab ich selber auch gesehen. Auf jeden Fall sind wir dann ins Hostel gegenueber gegangen, das auch viel schoener aussah. Leider ging das Licht im Bad nicht und Wasser hatten wir auch meistens nur morgens, aber wenn man geschickt zwischen den beiden Knoepfen an der Dusche hin- und hergewechselt hat (einer fuer kochend heiss, einer fuer kalt) konnte man sogar warm duschen. Sonntag morgen hat Verena allerdings voll den Stromschlag gekriegt, als sie waehrend des Gewitters den Hahn in der Dusche betaetigen wollte, aber spaeter gings dann wieder.
Samstag morgen sind wir um viertel nach neun per Boot zur Isla Tortuga aufgebrochen, die ungefaehr eine Stunde von Montezuma entfernt liegt. Auf dem Weg dahin sind wir an einem kleinen Wasserfall vorbeigefahren und haben sogar Delfine gesehen.
Kurz vor der Insel sind wir an einem kleineren Felsen angehalten um zu schnorcheln und ich habe gaaaanz viele bunte Fische gesehen. Auf der Isla Tortuga haben wir dann zu Mittag gegessen und noch ein bisschen am Strand gelegen und sind dann um 15 Uhr wieder nach Montezuma aufgebrochen. Sonntag morgen wollten wir noch zu den Wasserfaellen Montezumas, aber nur ein paar von uns sind tatsaechlich ganz raufgeklettert, auf halber Strecke war es aber auch schon echt schoen. ;)
Der Rueckweg war dann nochmal ein Abenteuer - dazu muss man allerdings wissen, dass in Costa Rica nicht jeder Fluss oder Bach mit einer Bruecke ueberbaut ist, sondern man durch die meisten einfach so durchfahert. Als wir schon etwa zwei Stunden unterwegs waren, hielt der Busfahrer ploetzlich vor so einem Bach an, der sich durch den Regen in einen ziemlich beachtlichen Fluss entwickelt hatte und erstmal fuer eine Stunde unpassierbar war. Wahrenddessen kamen natuerlich aus beiden Richtungen immer mehr Leute mit allen moeglichen Fahrzeugen an, sodass es irgendwann einen Riesenstau und hunderte Schaulustige gab und niemand mehr in irgendeine Richtung konnte. Der erste, der vom gegenueberliegenden Ufer losgefahren ist, hat sich prompt festgefahren und musste dann erstmal abgeschleppt werden, aber die Ticos die da am Rand standen, fanden das alles ueberhaupt nicht bedenklich - Que pasa, pasa! - und haben in aller Ruhe gewartet, bis es dann weiterging. Danach mussten wir an einer Stelle noch einen Unfall umfahren, aber trotzdem war ich noch gerade puenktlich um 7 zum Essen wieder da!

Liebe Gruesse!
Eure Lisa