Montag, 28. Januar 2013

Campamento de Verano II

Music Day in El Torito

Ausflug zu Carolas Café/ Bäckerei   +   Brotbacken im Solarofen (was überhaupt nicht funktioniert hat, deswegen mussten wir ein bisschen schummeln und die Sachen in einem richtigen Ofen "nachbacken")
Abschlussparty in El Torito - Nach verschiedenen Spielen (Eierlauf, Wasserbombenwerfen, Tauziehen, etc.) war das Highlight des Tages das gemeinschaftliche Piñatas-Zerstören. Die Piñatas (normalerweise mit Süßigkeiten gefüllte Tonkugeln, die hier auf Kindergeburtstagen aufgehängt und dann vom Geburtstagskind und seinen Gästen zerschlagen werden) hatten wir vorher zusammen aus Pappmaché gebastelt und am Abschlusstag wurden per Losverfahren bestimmte Kinder ausgewählt, die die Augen verbunden bekamen und mit einem riesigen Löffel dreimal nach der Piñata schlagen durften. Ich fand das Ganze ziemlich brutal, vor allem für die anderen Kinder, die sich in den Kampf um die Süßigkeiten stürzen mussten, sobald eine Piñata kaputt ging, aber hier ist das ein ganz normaler Brauch. 




Dienstag, 15. Januar 2013

Campamento de Verano

Diese und nächste Woche helfe ich bei den CREAR-Sommercamps in Sámara und El Torito mit. Da die Schulen von November, bzw. Dezember (die besseren Schüler kriegen früher Ferien - manche Regeln hier sind etwas merkwürdig) bis Mitte Februar geschlossen sind, organisieren wir ein kostenloses Ferienprogramm, an dem alle Kinder teilnehmen können, die Lust haben.
Dieses Jahr ist das Oberthema Ökologie, das heißt wir basteln Sachen aus Zeitungspapier, Tetrapaks, Eierkartons, etc., es gibt Strandexkursionen, bei denen die Kinder gucken, welche Tiere was für Spuren im Sand hinterlassen, einen "Science"-Tag mit pH-Wert-Messen und Infos über sauren Regen, Brotbacken im Solarofen (die zu bauen war ein echter Akt...) und viele weitere Aktivitäten.
Dazu wurden quasi alle Freiwilligen eingespannt, die CREAR zur Verfügung hat - ich weiß gar nicht, wie viele wir insgesamt sind, was vielleicht auch daran liegt, dass ich etwas Schwierigkeiten habe, die alle auseinanderzuhalten. Außer Stef und Tom, die sehr sehr nett und leicht zu erkennen sind, weil Stef blond und Tom der einzige Mann ist, sehen sich die meisten furchtbar ähnlich: zwischen 25 und Anfang 30, eher klein, dünn, brünett, braungebrannt und gepierct, sodass ich morgens immer tierisch aufpassen muss, wer was anhat, damit ich mir die Namen notfalls nach T-Shirt-Farbe merken kann. :)
Da ich die einzige Nicht-Englisch- oder Spanisch-Muttersprachlerin bin (außer Stefanie, aber die hat sehr lange in Australien gewohnt) und permanent zwischen beidem hin- und hergewechselt wird, ist das Ganze hier Gehirn-Jogging pur für mich - ich verstehe so ziemlich alles, aber um selber überall mitreden zu können, fehlt mir in Teilen leider einfach das Vokabular. Bei den Strandtieren konnte ich mich heute nicht wirklich sinnvoll einbringen, ich weiß die Namen ja noch nicht mal auf Deutsch. Zum Glück sind da aber drei, die gar kein Wort sagen, neben denen fühle ich mich direkt gesprächig.

 
 
Heute war ich das erste Mal in El Torito, einem ziemlich armen Nachbardorf von Sámara. In Sámara kommen jeden Tag so im Schnitt 10 bis 15 Kinder zum Camp, in Torito waren es heute über 40, daher hatten wir bei der Strandexkursion alle Hände voll zu tun, obwohl wir zu sechst waren. Den Kindern in Torito merkt man an, dass der Lebens- und Bildungsstandard dort sehr niedrig ist, viele wirken etwas verwildert und jünger als sie eigentlich sind, aber dafür sind sie total wissbegierig und unheimlich dankbar für unsere Aufmerksamkeit. Ich war sowas wie eine kleine Attraktion, alle wussten sofort meinen Namen und wollten mich anfassen, an meiner Hand laufen, aus meiner Flasche trinken oder mit meiner Kamera photographieren. In Torito gibt es keinen Tourismus, deswegen falle ich als eindeutige Nicht-Tica ziemlich auf. Jetzt bin ich auf jeden Fall um einen ganzen Haufen Muscheln reicher, die Kinder haben teilweise faustgroße angeschleppt und mir die alle geschenkt, richtig süß. :)

Montag, 14. Januar 2013

Rio Celeste

  Anna, Alexia, Mareike und ich haben dieses Wochenende einen ziemlich spontanen Kurztrip zum Rio Celeste untenommen - eine ziemliche Odyssee für so wenig Zeit, aber es war so wunderschön dort, dass ich glatt noch mal hinfahren würde.
Schon die bei der Anfahrt hatten wir unverschämtes Glück: Der Bus von Sámara nach Nicoya fuhr aus irgendwelchen Gründen nicht, aber ein freundlicher Amerikaner hat uns bis zur Tankstelle mitgenommen (er meinte, wir würden nicht so aussehen, als hätten wir vor ihn abzustechen und im Wald zu vergraben) und von dort aus hat uns ein noch netterer Kanadier zweieinhalb Stunden bis nach Liberia mitfahren lassen, wir konnten es echt kaum fassen.
Von Liberia mussten wie noch nach Cañas und von dort aus nach Bijagua, wo wir dreimal an unserem miserabel ausgeschilderten Hostel vorbeigefahren sind und dann so lange Passanten ausgefragt haben, bis wir jemanden gefunden hatten, der die Handynummer vom Hostelbesitzer wusste, der nicht zu Hause war.
 
Am nächsten Morgen sind wir eine der vielen Holper-Bergpfade Costa Ricas bis zum Parque Nacional Tenorio hochgefahren. Irgendwie war ich vorher so naiv, anzunehmen, dass man einfach immer gemütlich geradeaus läuft, wenn man an einem Fluss entlangwandert, aber das war nicht der Fall.
Stattdessen sind wir sehr steinige, matschige Berghänge hochgekraxelt, bzw. hochgesprintet, das Ganze gilt nämlich als eine Strecke für dreieinhalb bis vier Stunden und wir waren nach drei Stunden wieder da.
 
   
Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall, der Rio Celeste ist unglaublich - so unwirklich türkis, dass er aussieht wie gephotoshopt oder ein riesengroßer Pool. Da unten sieht man, wie der schlammige Fluss mit dem stark schwefelhaltigen Wasser vom Vulkan Tenorio zusammenfließt, wodurch die türkise Färbung verursacht wird.
  

Zum Glück sind wir erst die lange Runde bis zur "Blauen Lagune" und der Stelle, wo die beiden Flüsse zusammenfließen, abgelaufen und haben uns den Wasserfall bis zum Schluss aufgehoben. Dort führt eine ewig lange Treppe (das Photo ist ungefähr auf halber Höhe geschossen) bis ganz zum Fuß des Wasserfalls und nachdem wir die wieder hochgekrochen waren, wären wir niemals freiwillig noch weiter hoch gelaufen. Ich bin oben echt hysterisch kichernd und mit zitternden Beinen angekommen, ich bin echt kein Bergmensch.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Stierzwischenfälle

Langweilig wird's hier auch nicht - letztens hatten wir eine Schlange auf der Wiese, wo mein Projekt stattfindet (seitdem meide ich die Ecke beim Graben) und gestern mussten wir eine kleine Unterbrechung einlegen, weil ein Stier auf den Spielplatz galoppiert kam. Eigentlich sah der nicht wirklich gefährlich aus und blieb auch relativ schnell stehen, um zu grasen, aber die Kinder haben gequiekt, als hätte er sie aufgespießt und sind laut kreischend abgehauen, so schnell sie konnten. Ich dann auch (ohne Kreischen), aber ich musste erst noch die Wachsmalstifte einsammeln.
Praktischerweise kam dann aber ein Hund, der den Stier so lange angebellt hat, bis der sich wieder verkrümelt hat.

Freitag, 4. Januar 2013

Feliz año nuevo!

  Frohes neue Jahr euch allen! 
Silvester in Sámara war sehr schön und auch viel festlicher als Weihnachten. Mareike, Myri und ich haben uns abends mit Cristina, Ervin und ein paar Verwandten um den Sechs-Personen-Esstisch im Wohnzimmer gequetscht (als noch drei Verwandte dazukamen, wurde zum Glück angebaut), der zur Hälfte von einer riesenhaften Schweinekeule eingenommen wurde. Das Ding hätte von der Größe auch zu einer Kuh gehören können, wir haben nicht mal ein Viertel davon vernichtet. Dazu gabe es noch Hähnchen, Reis, eine Gemüsepfanne, überbackene Auberginen und Tomaten und kleine Brötchen, alles wirklich lecker.
Die Verwandtschaft war sehr nett zu uns, aber irgendwie etwas komisch. Manche haben schon losgegessen, als gerade die Hälfte saß, dann ihre noch halb vollen Teller in die Küche gebracht, sich bedankt und waren dann verschwunden, das hat mich irgendwie irritiert.
Abends war Fiesta & Feuerwerk am Strand und dieses Mal waren jede Menge Leute da. Mit dem Feuerwerk haben sich die Verwantwortlichen auch richtig Mühe gegeben, es war nicht nur deutlich größer, sondern auch noch pünktlich - nix mit Tico-Time. :)
Ich hoffe, 2013 hat für euch auch gut begonnen!
Alles Liebe & bis bald!
Eure Lisa