Sonntag, 23. September 2012

Mein erster Tag

Sandra
Sali


Hallo ihr,
bei mir ist es momentan 6 Uhr morgens, aber irgendwie konnte ich nicht mehr schlafen, weil es hier schon eine ganze Weile taghell ist und der Vogel unter meinem Fenster wie eine Alarmanlage klingt. Mein Flug ist echt gut verlaufen, allerdings waren die elf Stunden von Madrid nach San José schon ganz schön heftig – man denkt, es wäre 11 Uhr abends, aber draußen wird es einfach nicht dunkel.
Am Flughafen wurde ich dann von meiner Übergangsgastfamilie abgeholt, bei denen ich diese Nacht geschlafen habe, bevor es weiter nach Sámara geht. Sandra, meine Gastmama, ihr Mann (dessen Namen ich vergessen habe) und ihre Kinder Karol (24) und Marlon (22) sind alle wahnsinnig nett und wohnen mit ihren zwei Katzen und einem Chihuahua-Baby, das quasi pausenlos von allen abgeküsst wird, ungefähr 20 min vom Flughafen entfernt in Heredia.
So besonders heiß ist es hier im Landesinneren eigentlich nicht, nachts wird es sogar ziemlich frisch, aber Marlon meinte, in Sámara wird es wärmer sein.
Nach dem ersten Becher Kaffee mit zwei gehäuften Löffeln Zuckern (eigentlich hatte ich „un poquito“ gesagt) und zwei Gläsern Blue Curacao auf Eis (wenn du hier sagst, du findest irgendwas lecker, rufen alle „Nimm, nimm, nimm!“ und du kriegst sofort ne neue Portion) wurde mein Spanisch auch sehr schnell besser – ich hab ein wirklich langes zusammenhängendes Gespräch mit Marlon geführt :) –   und Sandra findet jetzt, dass ich „mucho español“ spreche, aber das könnte auch daran liegen, dass ich auch nicke und lächele, wenn ich nur die Hälfte verstanden habe.
Abends haben Karol und ihr Freund Diego mich gefragt, ob ich auf eine WG-Party zu Freunden von ihnen mitwill und ob es mich stören würde, wenn die da Marihuana rauchen, aber ich habe beschlossen, dass mich das nicht stört und es war auch wirklich schön da. :) Die ersten zwei Stunden habe ich allerdings fast kein Wort verstanden, aber danach wurde es langsam besser und viele konnten auch ganz gut Englisch, sodass ich nicht total hilflos war. So um 12 wollte Marlon dann nach Hause, worüber ich auch ganz glücklich war, denn da war ich ja irgendwie schon 30 Stunden wach und dementsprechend müde.
Woran ich mich nur noch gewöhnen muss, ist, dass ich hier fast alle um mindestens einen halben Kopf überrage, auf dieser Party waren ganze zwei Personen größer als ich.
Um 10 fährt nachher der Bus nach Sámara los und ich bin schon echt gespannt, wie das wird, denn Paolo, mein italienischer Sitznachbar im Flieger von Madrid nach San José, hat mich schon mal schonend drauf vorbereitet, dass costa-ricanische Busfahrer gerne mal zwischendurch zwei Stunden Pause einlegen, um noch irgendwo einkaufen zu gehen oder sich mit ein paar Freunden in ne Bar zu setzen.
Bis bald & alles Liebe!
Eure Lisa

1 Kommentar:

  1. Kaum ist sie weg, da treibt sie sich schon auf Marihuana-Partys herum...tse,tse,tse!
    Ich bestelle noch eine Wacken-Karte für Dich!

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