Montag, 22. Oktober 2012

Volcán Arenal & Bosque Nebuloso de Monteverde

Hola mis queridos!
Das Wochenende in Monteverde war wunderschön und ich habe so viele Photos gemacht, dass das hier jetzt vermutlich eher ne Bildergeschichte wird!
Den Trip nach Montezuma hatten wir ja selber organisiert, aber da man in Monteverde so viel hin- und herfahren muss, fanden wir es einfacher, bei einer über die Sprachschule organisierten Tour mitzumachen.
Freitag um 13 Uhr ging es los nach La Fortuna, ein kleines Städtchen am Fuß des Volcán Arenal, dem aktivsten Vulkan Costa Ricas (deswegen darf man auch nicht besonders dicht dran) wo wir etwas nach 18 Uhr angekommen sind. Inzwischen finde ich so lange Busfahrten fast schon normal, bei zwei bis drei Stunden denkt man schon: „Krass, wieso sind wir schon da?!“. Eigentlich ist Costa Rica ja nur so groß wie Niedersachsen, aber abgesehen von der einen Hauptstraße hier fährt man die ganze Zeit auf zerfurchten Feldwegen in Serpentinen die Berge rauf und runter, aber diesmal war mir danach nicht mal mehr übel!

Erster Ausblick auf den Nebelwald von Monteverde und den Golf von Nicoya
der Volcán Arenal
Nachdem wir unsere Sachen im Hostel abgestellt hatten, sind wir zu den Aguas Termales de Baldi gefahren und haben dort für nur 10$ im Restaurant, das zum Spa-Hotel Baldi gehört, zu Abend gegessen. Das Buffet war einfach der Hammer, aber danach war mir so schlecht, wie noch nie in meinem Leben. Eigentlich habe ich nicht mehr gegessen, als für mich zu Hause nicht auch noch normal wäre, aber ich vermute, dass ich so reichhaltiges Essen in der Menge auf einmal einfach nicht mehr gewöhnt bin. Cristinas Essen ist zwar toll, aber halt einfacher und quasi jeden Abend sind Reis und Bohnen dabei. Immerhin war ich nicht die Einzige, der es danach nicht mehr 1a ging, ein paar andere hatten sogar am nächsten Tag noch richtige Magenprobleme.

Danach waren wir dann in den an das Hotel angeschlossenen heißen Quellen baden, die vom Vulkan gespeist werden - manche waren echt enorm heiß, aber mal wieder warmes Wasser zu haben, war einfach Luxus pur und danach habe ich mich seit Langem zum ersten Mal wieder richtig sauber gefühlt. :)


Anja (meine Mitbewohnerin) und ich :)
Am nächsten Morgen haben wir im Hostel gefrühstückt (Es gab Toast! Mit Guayavenarmelade, die im Grunde wie Erdbeermarmelade schmeckt, nur süßer) und sind dann zum Centro Ecológico Danaus aufgebrochen, wo wir in einem kleinen Schmetterlingsgarten waren und dann auf kleinen Pfaden durch den Wald gelaufen sind und einheimische Tiere und Pflanzen sehen konnten.
Ich hab mich total gefreut den Blue-Jeans-Frog zu sehen, der in den Reiseführern immer abgebildet ist und echt süß aussieht, allerdings ist der wohl ziemlich giftig.










Ein echtes Faultier und man sieht sogar das Gesicht!









Auf der Fahrt sind wir an diesem Fluss angehalten und konnten uns an dem Strick da in den Fluss schwingen. Ich bin als allererste gesprungen und war eigentlich ganz fröhlich gestimmt, bis Bernie, unser Reiseführer angefangen hat, mir hektische Anweisungen zu geben und dreimal hintereinander gefragt hat: "You sure you can do it?". Danach war ich dann nicht mehr besonders sure, aber ich bin trotzdem gehüpft und es war echt Adrenalin pur. Was gut war, denn das Wasser war saukalt.

Santa Helena

Das da hinten links ist (Überraschung! :) ) der Volcán Arenal!
Leider darf man sich dem Volcán Arenal nicht besonders weit nähern, aber auf der Bootsfahrt nach Monteverde hatte man trotzdem einen wahnsinnigen Ausblick!
Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde Bootsfahrt sind wir dann irgendwo im Nirgendwo gelandet und auf einem Weg, der aussah, als würden da sonst maximal Ziegen langlaufen, durch ein Feld mit Pflanzen, die um einiges höher waren als unser Bus, Richtung Santa Helena gefahren. Ich dachte echt, wir zu Hause wohnen ländlich, aber Klein Scharrel kommt mir, nach allem, was ich hier bisher schon gesehen habe, wie ein Symbol des technischen Fortschritts vor. :)

In Santa Helena haben wir uns abends dann alle noch irgendwie was zu essen besorgt, Anja und ich waren in einer kleinen Soda und haben einheimisch gegessen: Quesadillas de carne molido (Tortillas mit Käse und Rindfleisch) und ein Casado de Pechuga de Pollo (Hähnchenbrust mit Reis und Bohnen, Tomate und Kochbanane).
Am Sonntag, unserem letzten Tag, ging es dann los zum Canopy. Grob gesagt, handelt es sich dabei um eine Art Seilbahnstrecke durch den Nebelwald in Monteverde und irgendwie hatte ich mir vorher noch gar nicht so wirklich eine Vorstellung gemacht, um was für Höhen es da geht, deswegen war ich etwas schockiert, dass manche Bahnen genauso hoch sind wir die Bungee-Anlage, also so 150 Meter.

Dabei ist man genauso wie in kleineren Kletterwäldern in Deutschland gesichert, also mit so Karabinern und so Zeug, aber bei den ersten Strecken war ich trotzdem noch so sehr aufs Bremsen am Ende konzentriert, dass ich kaum die Landschaft anschauen konnte. Nach zwei, drei Versuchen hat es allerdings wahnsinnig Spaß gemacht, die längste Strecke (die „Superman“-Strecke, bei der man auch an den Füßen befestigt wird und dann so auf dem Bauch über die Landschaft segelt) war etwa einen Kilometer lang und der Ausblick über die Täler war einfach unglaublich! Wald wohin man schaut, das kann man sich echt nicht vorstellen. Danach war man allerdings auch relativ nass, weil es teilweise genau durch den Nebel geht.

Was ich vorher auch nicht so bedacht hatte, war, dass man die Strecken, die man bergab fährt, ja auch irgendwie wieder hochkommen muss. In der Praxis hieß das, dass wir echt lange Strecken die Berge da wieder hochkraxeln mussten – wenn nicht durch den Regen waren wir auf jeden Fall danach klatschnass. Man wird hier so unsportlich, das ist echt nicht mehr schön. Ich war hier zwar schon ein paar Mal joggen, aber nach der Bergsteigetour war ich echt tot.  
Am coolsten von allem war der Tarzan-Sprung, den man kurz vor Ende der Canopy-Tour machen konnte. Dazu muss man von einer Plattform am Berghang springen, fällt ganz kurz frei und schwingt dann an einem ziemlich langen Seil, also der Pseudo-Liane, ein paar Mal vor und zurück. Ich hatte mir wirklich fest vorgenommen, nicht zu schreien, aber ich habe natürlich trotzdem geröhrt wie eine kleine Elchkuh, als ich gefallen bin.


Aber ich wäre jederzeit noch mal gesprungen, das hat einfach total Spaß gemacht. Was wahrscheinlich am Adrenalin lag. :)

Die nächsten Wochenenden werden vermutlich deutlich ruhiger werden, aber Anfang November werde ich für eine Woche mit Johanna nach Nicaragua fahren! Dann ist nämlich ihre Sprachschul-Zeit zu Ende und da ich ja eh zum Visum-Verlängern ausreisen muss, bin ich umso glücklicher, dass wir zusammen loskönnen!

Alles alles Liebe!
Eure Lisa

1 Kommentar: