Dienstag, 15. Januar 2013

Campamento de Verano

Diese und nächste Woche helfe ich bei den CREAR-Sommercamps in Sámara und El Torito mit. Da die Schulen von November, bzw. Dezember (die besseren Schüler kriegen früher Ferien - manche Regeln hier sind etwas merkwürdig) bis Mitte Februar geschlossen sind, organisieren wir ein kostenloses Ferienprogramm, an dem alle Kinder teilnehmen können, die Lust haben.
Dieses Jahr ist das Oberthema Ökologie, das heißt wir basteln Sachen aus Zeitungspapier, Tetrapaks, Eierkartons, etc., es gibt Strandexkursionen, bei denen die Kinder gucken, welche Tiere was für Spuren im Sand hinterlassen, einen "Science"-Tag mit pH-Wert-Messen und Infos über sauren Regen, Brotbacken im Solarofen (die zu bauen war ein echter Akt...) und viele weitere Aktivitäten.
Dazu wurden quasi alle Freiwilligen eingespannt, die CREAR zur Verfügung hat - ich weiß gar nicht, wie viele wir insgesamt sind, was vielleicht auch daran liegt, dass ich etwas Schwierigkeiten habe, die alle auseinanderzuhalten. Außer Stef und Tom, die sehr sehr nett und leicht zu erkennen sind, weil Stef blond und Tom der einzige Mann ist, sehen sich die meisten furchtbar ähnlich: zwischen 25 und Anfang 30, eher klein, dünn, brünett, braungebrannt und gepierct, sodass ich morgens immer tierisch aufpassen muss, wer was anhat, damit ich mir die Namen notfalls nach T-Shirt-Farbe merken kann. :)
Da ich die einzige Nicht-Englisch- oder Spanisch-Muttersprachlerin bin (außer Stefanie, aber die hat sehr lange in Australien gewohnt) und permanent zwischen beidem hin- und hergewechselt wird, ist das Ganze hier Gehirn-Jogging pur für mich - ich verstehe so ziemlich alles, aber um selber überall mitreden zu können, fehlt mir in Teilen leider einfach das Vokabular. Bei den Strandtieren konnte ich mich heute nicht wirklich sinnvoll einbringen, ich weiß die Namen ja noch nicht mal auf Deutsch. Zum Glück sind da aber drei, die gar kein Wort sagen, neben denen fühle ich mich direkt gesprächig.

 
 
Heute war ich das erste Mal in El Torito, einem ziemlich armen Nachbardorf von Sámara. In Sámara kommen jeden Tag so im Schnitt 10 bis 15 Kinder zum Camp, in Torito waren es heute über 40, daher hatten wir bei der Strandexkursion alle Hände voll zu tun, obwohl wir zu sechst waren. Den Kindern in Torito merkt man an, dass der Lebens- und Bildungsstandard dort sehr niedrig ist, viele wirken etwas verwildert und jünger als sie eigentlich sind, aber dafür sind sie total wissbegierig und unheimlich dankbar für unsere Aufmerksamkeit. Ich war sowas wie eine kleine Attraktion, alle wussten sofort meinen Namen und wollten mich anfassen, an meiner Hand laufen, aus meiner Flasche trinken oder mit meiner Kamera photographieren. In Torito gibt es keinen Tourismus, deswegen falle ich als eindeutige Nicht-Tica ziemlich auf. Jetzt bin ich auf jeden Fall um einen ganzen Haufen Muscheln reicher, die Kinder haben teilweise faustgroße angeschleppt und mir die alle geschenkt, richtig süß. :)

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