Mittwoch, 17. Oktober 2012

CREAR

 

Gestern ist endlich mein Projekt losgegangen! Das Wetter war deutlich besser als letzte Woche und Johannah, die Leiterin von CREAR ist auch wieder aus den USA zurück und hat sich morgens mit uns getroffen und erstmal erklärt, was CREAR ist und was unsere Aufgabenbereiche sein werden.
In Sámara läuft es eigentlich so, dass die jüngeren Kinder meistens morgens und die älteren mittags bis nachmittags zur Schule gehen, aber da hier Lehrermangel herrscht, die Schule deswegen und aufgrund der vielen Feiertage ständig ausfällt und es keine Betreuungsangebote oder Vereine gibt, sind die Kinder oft sich selbst überlassen. Der Bildungsstandard hier und in den anderen ländlichen Regionen ist sehr viel niedriger als zum Beispiel im Umkreis von San José und die wenigsten gehen auf eine weiterführende Schule.
CREAR bietet deswegen ergänzend Nachmittagsunterricht und -betreuungsprogramme an, an denen Kinder quasi jeden Alters kostenlos teilnehmen können.

Momentan sieht unser Arbeitsalltag folgendermaßen aus: um 14:30 treffen wir (die Freiwilligen) uns in der Sprachschule, in der die Stiftung momentan untergebracht ist, weil die eigentlich für uns vorgesehenen Räume das Erdbeben nicht überstanden haben, planen den Unterricht, bzw. die Aktivitäten für den Nachmittag, suchen uns Materialien in der CREAR-Abstellkammer zusammen und laufen dann ca. 15 Minuten zum Parque de Cantarrana. Dort bleiben wir dann bis 18:00, räumen auf und laufen nach Hause.
Vormittagsprogramme, bei denen wir helfen dürfen, gibt es aber auch, CREAR ist auch umwelttechnisch aktiv (montags morgens ist zum Beispiel Strand-Aufräumen/Säuberung angesagt), es gibt Intercambios mit Ticos, die Englisch/ Französisch oder Deutsch lernen möchten, Sommer- und Wintercamps u.v.m - ganz durchgestiegen bin ich da auch noch nicht, aber ich hab ja noch Zeit. :)

Gestern war "English-Club" dran und ich hatte erst Angst, dass das alles überhaupt nichts wird, dass wegen der Regenzeit keine Kinder kommen und dass wir überhaupt nicht gebraucht werden, aber zum Glück war das Gegenteil der Fall.
Es waren 9 Jugen und Mädchen zwischen 2 und 15 Jahren da, was die Koordination und das Englisch-Üben etwas schwierig gemacht hat, aber  Tobi und ich haben uns die Gruppe aufgeteilt - er hat sich mit den Älteren unterhalten und mit ihnen Karten, bzw. später Fußball gespielt und ich hab mit den Kleineren gemalt, gebastelt und ihnen einzelne Wörter beigebracht -  pencil, paper und die Farben und sowas. Kunstunterricht gibt es hier in den Schulen übrigens auch nicht.

Nachdem sie uns 5 bis 10 Minuten beäugt hatten, waren die Kinder total begeistert, dass wir da waren und uns um sie kümmern und konnten gar nicht glauben, dass wir am nächsten Tag auch wirklich wiederkommen.
Ich war ganz erstaunt, dass ich die Kinder nach kurzer Zeit ganz ordentlich verstanden habe, ich musste zwar anfangs immer hundertmal nachfragen, aber so langsam gewöhne ich mich an den Akzent und das Silbenverschlucken hier. Cristina verstehe ich inzwischen wirklich gut und wenn wir mal andere Ticos zu Besuch haben, kann ich mich mit denen manchmal auch ganz passabel unterhalten.

Momentan sind wir zu siebt im Bungalow: Miriam (18) und Fenja (20), die beide schon länger hier sind und bis Dezember bleiben und Kathi (19) und Anja (26), die seit anderthalb Wochen bei mir im Zimmer wohnen und 10 und 5 Wochen bleiben. Die beiden Janas sind jetzt zwar weg, aber dieses Wochenende sind zwei Neue gekommen: Helvi (25 glaube ich) bleibt 3 Wochen und Myriam (19) bis Mitte Januar. Nächste Woche kommen glaube ich noch zwei und am Wochenende danach noch vier, dann sind wir einfach richtig viele, aber das wird bestimmt auch ganz witzig.


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